Sonntag, März 25, 2007
posted by ChliiTierChnübler at 22:26

Eigentlich hätte ich ja am Samstagmorgen früh aufstehen müssen. Mein Vater feierte Geburtstag und der Frühaufsteher hätte sehr gerne nach dem gemeinsamen Brunch noch etwas mit der Familie unternommen, bevor wir abends am grossen Festschmaus schon wieder richtig lecker verwöhnt worden wären. Das Wetter machte uns aber einen Strich durch die Rechnung und da ich eh schon in Bern war, wollte ich noch an die Museumsnacht.

Ich kenne nur einen Mann, der mich mit Freude an einen solchen Event nur der Kultur wegen begleiten würde und glücklicherweise nahm er sich die Zeit.

Das Programm ist äusserst vielfältig und eine Nacht allein reicht nicht aus, sich alles anzuschauen. So starteten wir im Alpinen Museum, dem Ort, wo ich mit Mr. Meteoman damals an meiner allerersten Museumsnacht so feine Suppe schlürfen konnte. Dieses Mal gab's statt Suppe Racelette und Rösti und wir flüchteten vor dem Käsegeruch rasch ins Museumsinnere. "Gletscherfieber" nannten Werner Aeschbacher und Martin Hägler ihren Mix aus Schwyzerörgeli und einem Tisch voller zusammengebastelter Instrumente. Grandios. "Wie aus einem David Lynch-Film", meinte der Matrose treffend.
Den dramatischen, klimabedingten Rückgang der Gletscher interessierte nicht nur uns, der Raum war bis auf den letzten Platz gefüllt. Zu meiner Überraschung traf ich einen ehemaligen Geographie-Prof vom GIUB. Lieber Mr. Meteoman, erinnerst Du Dich an ein grün eingefasstes Buch über Europa und die zur Industrialisierung wichtigen Bodenschätze? Ich soll Dir auf alle Fälle Grüsse bestellen.

C'est belge, c'est bon: moules et frites. Weil in der Kunsthalle der Bluesbueb seinen Auftritt hatte, waren im Zelt davor Plätze frei und die bestellten Miesmuscheln wirklich lecker. Als Überraschung zauberte der Matrose noch einen süffigen Weisswein aus der Manteltasche und ich war circa eine Stunde lang wunderbar berauscht und zufrieden.

Das Angebot der Museumsnacht ist so gross, dass man unmöglich alles geniessen kann. Allein schon das Historische Museum stellte in 15-Minütigen Führungen verschiedene Schätze vor und die Zeit verging wie im Flug.

Kurz vor Mitternacht tauchten wir in Geisterwelten im Berner Münster ein. "Die Hand Gottes" liess es silbern regnen und man konnte sich unter dem "Himmlichen Hof"
(ja, ohne "s" geschrieben) liegend von den Strapazen der Museumsnacht erholen.

Auf der Suche nach einem starken Espresso, landeten wir schliesslich im Erlacher Hof. Der Berner Stadtpräsi hat wirklich noch ein kuhles Bild in seiner Bürowand. Leider haben wir uns nicht getraut im Sitzungszimmer die Schublädchen vom grossen Sekretär zu öffnen und die anwesende überschminkte Hausfrau in Securitas-Uniform Sicherheitsbeauftragte hatte auch keine Ahnung. Dafür erkannte ich das freche Grinsen von einer schlööfenden, T-Shirt produzierenden Bernerin, die ich schon lange einmal live treffen wollte.

Obwohl die Museumsnacht bis 02:00 dauern sollte, wurde überall schon abgeräumt und trotz intensiver Suche mussten unsere Espressi wohl bis Solothurn warten.
Aber auch in der Landhausbar hatte die Kaffeemaschine schon Feierabend. So mussten der Matrose und ich wohl oder übel noch etwas Alkoholisches einen gesunden Schlummertrunk bestellen.

Die Museumsnacht hat sich wieder einmal gelohnt und dank der richtigen, Kunst und Kultur interessierten Begleitung, mein intellektuelles Highlight im bisherigen 2007.


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12 Comments:


At 3/26/2007 12:46:00 AM, Anonymous Anonym

...und sogar verlinkt! e schämer, dass die site itz de scho gly es jahr stiu steit...

 

At 3/26/2007 10:35:00 AM, Blogger parkavenuegirl

da hätt ich auch hingehen sollen, muss ja DER Event gewesen sein! Hehe, und der Matrose hat dich also begleitet ... :-))

 

At 3/26/2007 10:45:00 AM, Anonymous Anonym

Ich habe am Samstag 2 Espressi getrunken - mein Herz fiel fast aus!
Man wird nicht jünger!

 

At 3/26/2007 12:56:00 PM, Anonymous Anonym

Ich zitiere:
Ich kenne nur einen Mann, der mich mit Freude an einen solchen Event nur der Kultur wegen begleiten würde und glücklicherweise nahm er sich die Zeit.
So so, aber ich hatte ja eben leider keine Zeit? Jetzt bin ich total verwirrt.
Das mit dem grünen Buch: Also der Schätzl war rot und der Minshull blau. War es Messerli?
Ich bin noch mehr verwirrt.

 

At 3/26/2007 02:25:00 PM, Anonymous Anonym

Mhmm, Kultur und Kunst gut und gerne, aber das wäre für meinereins jetzt doch schon massiv zu langweilig gewesen...

 

At 3/26/2007 03:59:00 PM, Blogger ChliiTierChnübler

@Grinsekatze: Obwohl i ja lieber eue Club verlinkt hätt!

@Parkavenuegirl: War toll wirklich! Kunst und Kultur pur, was will man mehr...

@MC Winkel: HIntereinander?

@Mr. Meteoman: *schäm* Natürlich gibt es 2 Männer!!! Und Du bist natürlich immer meine N°1 für die Museumsnacht. Ist Minshull nicht grün und ja, Deine Antwort ist richtig.

@Handlanger: Zuerst bezeichnest Du Solothurn als Parkplatz des Aargaus, dann Shakira als zu dick und nun die Museumsnacht als langweilig...

 

At 3/26/2007 07:41:00 PM, Anonymous Anonym

blau:
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At 3/26/2007 10:48:00 PM, Anonymous Anonym

auso, i erteile der hiermit di offizielli erloubnis üse club z verlinke. ha mi mit aune mitglieder und ehemalige mitglieder abgsproche...

 

At 3/26/2007 11:32:00 PM, Blogger ChliiTierChnübler

@Mr. Meteoman: Du hattest Recht - wie immer. Ragusa?

@Schleifservice: vielen Dank :-D

 

At 3/27/2007 01:21:00 PM, Anonymous Anonym

@Chnübli: Na bis jetzt stimmt das doch alles. ;-) Ich weiss ich weiss, bin eine Arsch, aber ich kanns halt nicht lassen meinen Senf dazuzugeben. :-)

 

At 3/27/2007 03:35:00 PM, Anonymous Anonym

Ja, fast. Mit 30 Min. Unterbrechung.
Mein armes Herz!

 

At 3/29/2007 12:28:00 PM, Anonymous Anonym

ich liebe Ragusa.