Heute will ich mal wieder ernst bleiben. Es ist nämlich an der Zeit, ein wirklich wichtiges Thema anzusprechen: CD-Booklets. Kürzlich bezahlte ich wieder einmal den normalen und immer noch hohen Preis für die CD eines Schweizer Künstlers und dann gab's gar kein Booklet, sondern nur das mikrige Faltcase mit der Titelliste. Es war nicht etwa ein unbekannter kleiner Künstler, der mangels Geld kein aufwändiges Booklet drucken lassen konnte, nein es war DER Schweizer Mundartrocker schlechthin. Also eigentlich hätte ich für 10 Fränkli weniger das Album auch bei iTunes oder Exlibris online kaufen können. Gleiche Enttäuschungen habe ich aber auch bei internationalen Starmusikern erlebt.
Früher, als der Mediamarkt Lyssach noch gleich neben IKEA war und nicht jenseits des stinkigen Parkfelds, habe ich die meisten meiner CD's dort gekauft. Da war die Enttäuschung schon gross, wenn ich wieder mal ein faules Ei aus der Einschweissfolie befreit hatte und das Booklet weder Lyrics noch Infos enthielt, dafür nochmals die Titelliste und ein Merchandising-Blättchen. Schliesslich geht es mir um die Freude am Booklet und schön gestalteten Layouts, wenn ich eine CD noch im Laden und nicht im Internet kaufe. Die Musik bleibt ja gleich, ausser bei dem Züriwestalbum, wo nach zig Minuten Pause beim letzten Track noch der Morsecode "YB Forever" vor sich hinpiepst. Das neue Stephan Eicher-Album gibt's in der "Karton"case-Version inklusive Making of-DVD. Letzteres gibt's aber auch im Internet zu sehen und die abgerundete Hardcase-Version, ohne Making of, dafür billiger und schönem Booklet genügt mir in dem Fall. Patent Ochsner, um bei den Schweizern zu bleiben, machen immer individuelle Booklets. Die Hüllen passen dann meist nicht mehr in die Schlitze des CD-Regals, aber als CD-Maniac brauche ich eh sinnvollere Regalsysteme als diese unkuhlen Ständer-Dinger. Ein wirklich tolles Booklet liefern auch Die Fantastischen Vier bei "Fornika" mit. Das lob' ich mir.
Best of-Alben sind in den meisten Fällen enttäuschend beigepackt. Whitney Houstons gab's noch in der dicken Doppelhülle, innen drin aber ausser Titellisten und Namen jeder irgendwie beteiligten Personen keine weiteren Hintergrundinfos zu den Songs, gefolgt von 3 Seiten Special Thank Namen: To Bobby my love... jaja den Rest der Geschichte kennen wir ja. Auch Ronan Keatings "Destination" und Eric Claptons "The Collection" kommen äusserst mager daher. Dass es auch anders geht bewiesen Die Toten Hosen schon 1993 mit "Reich und Sexy". Und dann gibt es noch jenes Album, das ich nur gekauft habe, weil mir das Layout so gefiel, da wird man wirklich "von hier an blind" bei schlechter gestalteten CD's. Glücklicherweise passte beim Reinhören auch die Musik zum tollen Design. Und darum geht es ja schlussendlich natürlich auch, deshalb am Ende noch ein CD-Tipp: Stephan Eichers "Eldorado" mit französichen, englischen und berndeutschen Texten. Letztere in Zusammenarbeit mit Martin Suter, einem meiner Lieblingsautoren, entstanden. Musik und Booklet absolut weiter zu empfehlen.
Online kaufen hat immer noch den saueren Nachgeschmack, dass mir irgendwann die Möhre abschmieren kann und ich deswegen die Daten trotzdem auf CD brennen muss. Nach soviel Aufwand fragt sich ob man dann doch nicht gleich eine CD gekauft hätte. Booklet hin oder her, das Produkt Musik besteht eben schlussendlich doch mehr aus hören anstatt sehen.
Die Fornika kauf ich mir heute Abend, allerdings bei iTunes. Ich mag zwar Booklets auch, höre mir aber kaum noch CDs an, weshalb es für mich Verschwendung wäre.
Aber das Booklet zu lesen, während man auf dem See an Deck des Bootes liegt und Musik hört ist sicher auch ein tolles efühl... ;)
Yep, Booklets mit Lyrics und Hintergrundinformationen finde ich auch was feines. Meistens könnte man das auch erwarten für die CD-Preise... Hab letzhin eine CD mit schwarz-weissem Booklet und Farbstifen zum selber ausmalen gesehen, glaube von Sektion Kuchikäschtli :)
So ein "sinnvolleres Regalsystem" steht bei mir auch in der Stube, macht sich gut da.
ich steh dazu, wenn ich geld ausgebe für musik, will ich auch was in den händen haben. ich kaufe cds. ne zeit lang auch ganz gerne platten, aber da bin ich dann doch zu faul dazu, immer wieder die platte umzudrehen, wenn eine seite fertig ist. und dj bin ich ja auch (noch) nicht. @chnübli: falls du noch mehr bennos brauchst, weil du so viele cds kaufst: bei mir stehen noch zwei regale rum, weil ich meine cds inzwischen schön in die billys integriert hab.
Die CD mit drumherum kann schon ein Kunstwerk sein, dann kommt sie auch ein Platz im CD Regal, ich so als Sammler und Liebhaber hab da entsprechende Plätze. Auf dem Compi landet sie später für den Alltagsgebrauch sowieso mit allem anderem.
Muss scheinbar doch mal Martin Suters «Business Class» in die Hände nehmen.
oh, musik-junkie trifft leidensgenossin... *freu*. da könnt ich jetzt ebenfalls ne abhandlung zum thema hinterlassen.
ich erinnere mich noch, wie ich mühe hatte, mich von den plattencover an die cd-booklets zu gewöhnen. und seit der ipod mein ständiger begleiter ist, fallen sogar diese büchlein zum teil weg... steph eichers album hab ich - logisch - als cd gekauft. (und im blog ne abhandlung hinterlassen). grossartig!
das mit züriwest und yb ist mir neu. hol ich aber gleich noch kurz aus dem regal. jaja, die cd-regale... nur schlimm. sonder-editionen passen nicht rein und überhaupt...
ich verzichte jetzt auf nen schwanzvergleich... trotzdem würds mich noch interessieren, wieviel musik bei dir so rumsteht?
So schön CD's auch sein mögen: Ich finde sie unpraktisch. Ich habe keine einzige. Allerdings auch keine Musik auf dem Computer. Im Internet gibt's doch alles, was ich will! Zum Beispiel deinen Musiktipp... feines Stück, wirklich.
@Florian: LP's? Aber Du bist doch sond so an modernen Technologien interessiert?
@Linguist: iTunes? Allofmp3 oder das mit dem Frosch? Was empfiehlst Du?
@Chrigu: Da gibt's ja schon mehrere von den Kolumnensammlungen. Aber die Romane, aber hallo, das ist wirklich mal was ganz Tolles. Ich hab Small Worls und die dunkle Seite des Mondes über Neujahr beide fast ohne Pause verschlungen.
@Monsieur Fischer: Viel, sehr viel. Hätte auf meinem Macbook bei weitem nicht Platz. Soll ich mal ein Foto machen?
@Leonope: Frag mal den Monsieur Fischer, der überetzt das sicher gerne.
@SimonColumbus: Dann kennst Du das schöne Gefühl einen iPod Nano in Händen zu halten ja gar nicht. Achtung, hohes Suchpotential.
@Luketown: Das was ich Dir geschickt habe ist eine CD, nur war da was für's Auge drauf und nicht für die Ohren. Meine CD's werden nicht verliehen, da hast Du Pech.
Die Anspielung auf Möhre war auch nur symbolischer Art. Ich habe bereits Früchte im Einsatz. Aber auch da kann die harte Ware einmal stillstand oder schwache Stunden leiden. Das war ursprünglich damit gemeint.