Dies ist ein gestelltes Foto mit meinen Wahlunterlagen VOR dem Wahlsonntag. Es entspricht - bis auf die Streichung unseres Stadtpräsidenten, würde ich denn diese Liste eingelegt haben - nicht meinem später abgegeben Wahlzettel.Dieses Foto entstand nicht im Wahlbüro. Dort herrschte abolutes Handyverbot.
Leider darf ich als vereidigte Wahlhelferin keine Details erzählen. Weder zum exakten Ablauf, noch zum Ergebnis in unserem Kanton, das sehen wir ja bald alle online. Aber es war schon interessant, wie die Anhänger der einzelnen Parteien ihre Listen zusammengestellt haben.
Vom unveränderten Wahlzettel, der für mich viel Vertrauen in die eigene Partei symbolisiert, bis zu kaum nachvollziehbarer Panaschierwut war alles darunter.
Ein paarmal mussten ich und meine Gspänli beim Auszählen wirklich schmunzeln und des öfteren konnten wir die Handschrift kaum entziffern.
Wer im Vorfeld der Wahlen die Namen der einzelnen Kandidaten studiert hat, kann sich gut vorstellen, welche Listen wir bevorzugt nicht kontrollieren wollten. Doppelnamen und exotische Namen sind halt nicht so flüssig zu lesen wie Schweizer Allerweltsnamen. Jeder Namen und die dazugehörige Nummer wird kontrolliert. Jede Liste wird auf Anzahl Personenstimmen und leere Listenstimmen für die angegebene Partei durchgezählt.
Vielleicht eine konkretere Anmerkung sei mir erlaubt, nur um die Zahl der korrekt ausgefüllten Zettel für eine spätere Wahl zu erhöhen: Wenn auf einer leeren Liste Personen von verschiedenen Parteilisten panaschiert werden, hat man zum Schluss die Möglichkeit, diese eigene Liste einer Partei zuzuordnen mit der entsprechenden Parteinummer oder Partei-unabhängig leer zu lassen. Es ist NICHT korrekt, in dieses Feld ALLE Nummern der panaschierten Parteien hintereinander aufzuschreiben. Es wird als "keiner Partei zugehörig" gezählt und verbleibende leere Zeilen werden nicht als Parteistimmen gewertet.
Eine persönliche Anekdote am Schluss - die das Wahlgeheimnis nicht verletzt - ist, dass die Zwischenverpflegung von einem ehemaligen Sommerflirt zubereitet wurde. So sieht man sich wieder.