Mein Vater erzählte mir gerade von einem jungen, uns beiden unbekannten Schanzen-Narr, der sich an der Fasnacht bei ihm nach mir erkundigte. Es sei einer, der auch gerne tanze. Mein Interesse ist jedenfalls geweckt, fasnachtsverrückte Tänzer sind ja bekanntlich Mangelware hier in Honolulu.
¡Hola! Diese Dame hat es wirklich, das gewisse Etwas. Sie braucht weder grosse SpecialEffects noch eine Tänzerschar. Kreisende Hüften, einen Wahnsinnskörper und die feurige Austrahlung der Latina genügten um 90% der Männer im Hallenstadion den Kopf zu verdrehen und auch einigen Frauen, mir zum Beispiel. Shakira live kann ich wärmstens weiterempfehlen.
"Ja, ich kann mir wirklich vorstellen, dass das nicht sehr angenehm war." Die Dame vom Kartendienst der Credit Suisse bestätigt mir gerade, dass mit meiner neuen EC-Karte alles in Ordnung ist, es jedoch am Samstag technische Probleme mit der Übertragung gab. Meine neue Karte meldete nämlich an der Shelltankstelle einen Limitenüberzug. Dümmers, wenn man nur gerade diese Karte dabei hat, noch dümmers, wenn sich hinter einem eine Menge Menschen in einer dichtgedrängten Schlange reihten und das Dümmste natürlich, dass man eigentlich nur eine Packung Kondome kaufen wollte. Dieses Detail habe ich natürlich dem Fräulein am anderen Ende des Telefons verschwiegen. Glücklicherweise hatte ich noch meinen Notfall-Zwanziger in der Tasche der Sonnenschutzblende stecken.
Ui, da arbeitet wer aber heftig, dachte ich mir, als sich mein MacBook auch 15 Minuten nach dem Wecken noch nicht beruhigt hat. Also schliesse ich ein paar Anwendungen, was aber keine Besserung bringt. Zum Glück gibt's ja Widgets und tatsächlich da "zattood" es mit mehr als 50% CPU-Leistung. Nur: Zattoo läuft nicht. Hej, ich dachte, sowas gibt's nur unter Windows. Immerhin war nach dem Neustart alles wieder in Ordnung.
Unter all den jungen Männern einen guten Tänzer zu entdecken, ist, abgesehen von meinen zwei Brüdern, eine Seltenheit. Wenn dieser dann noch gut aussieht, ist es schon fast unverschämt. Und wenn nun dieser gutaussehende, junge und talentierte Tänzer mich als seine bevorzugte Tanzpartnerin wählt, ist es wirklich ein Glück für mich.
Und die Chnübli-Moral von der Geschicht', nur zu tanzen lohnt sich nicht?? Nein, im Gegenteil! So wunderbar tanzen zu dürfen ist wirklich meine liebste Befriedigung und Männer, die nicht tanzen können, werden es künftig wieder unglaublich schwer haben bei mir...
Zum Beispiel sollte man nach dem Kofmehl, dem Solheure und dem Breggerhaus, nicht noch an den gleichen Maskenball gehen wie der eigene, fasnachtsverrückte Vater. Natürlich hat es Vorteile: Gratiseintritt, Trinken auf seine Kosten und immer jemand, der mit einem das Tanzbein schwingt. Es ist aber der zwischenmenschlichen Kontaktaufnahme äusserst hinderlich, wenn, kaum hat man einen süssen Jungen angetanzt und angesprochen, der eigene Vater einem im Tanzrausch packt und über die Tanzfläche wirbelt.
Ich habe gerade die Tage gezählt, die vergangen sind, seit ich das letzte Mal unter der Gürtellinie liegende Körperflüssigkeiten ausgetauscht habe mit einem Mann. Mal abgesehen von der sex- und pettinglosen Zeit zwischen meiner Geburt und dem ersten Freund, habe ich einen neuen Rekordstand zu verbuchen. Nun ja, wenn Frauen wollen, dann können sie meistens auch. Mein Problem ist eher, dass ich gar nicht wollte, zumindest stimmte das Timing irgendwie nie, oder man hatte keine Kondome zur Hand oder ich war gerade krank (ich meine physisch), obwohl eine verstopfte Nase, mit der man nichts riecht, manchmal auch von Vorteil sein kann...
Zur Zeit ist ja Fasnacht in Solothurn und vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass ich heute neue Bett-und andere Wäsche gekauft habe.
Apropos gute Musik: Wissen die Solothurner eigentlich, dass wir hier seit 28 Jahren einen Jazzclub haben? Gestern war ein SpecialEvent: Aus Mitgliedern der Gugaaggeri-Musig, die sich nach 40 Jahren aktiver Fasnachtsteilnahme aufgelöst hat, entstanden die Werkstatt-Jazzband und die schweizweit bekannte Ambass Town Jazz Band. Beide haben gestern Abend ihr Können unter Beweis gestellt. Es war ein Genuss!
Nicht auszusehen wie 30 heisst noch lange nicht, dass man sich wie 25 benehmen muss. Ich war allerdings wieder einmal für kurze Zeit 20. Aber ich beginne am Besten von Anfang an:
3 Tage Wellness-Ferien im Berner Oberland mit 3 Freundinnen und 3 Massagen und dann noch den 30. Geburtstag feiern, das klang wirklich nach jeder Menge... Erholung. Nun ja, irgendwie kämpfe ich ab jetzt ja gegen die fortschreitende Hautalterung, sagte mir die Kosmetikerin und sie ist schliesslich der Profi, da konnte es nicht schaden, mich mit dem sogenannten Wellnessen anzufreunden.
Im Solbad-Hotel in Sigriswil warteten die Mädels bereits auf mich. Ihre lecker hergerichteten Teller versprachen kulinarisch gesehen mehr als eine Sünde, die ich in den nächsten Tagen begehen würde.
Bevor wir alle nacheinander zur Rückenmassage angemeldet waren, stand mir noch der Bikini-Test bevor. Irgendwie passte er gottseidank noch und meine kurzfristig erworbene Solariumsbräune kam gut zu Geltung. Das Solbad selber ist in Sigriswil nicht besonders gross, aber an diesem Freitag waren nur wenige Leute anwesend. Aufgefallen ist uns sofort ein Pärchen, dass den Whirlpool für die nächsten Stunden besetzt hielt. Es war einfach wunderbar, sich um nichts kümmern zu müssen. Alles wurde perfekt organisiert von meiner Freundin, sie passte auf, dass wir alle unsere Behandlungstermine einhielten. Die Rückenmassage war, nun ja, ziemlich speziell. Irgendwie knetete die gute Dame doch lange an meiner Hinterseite herum, nun ja, das Hüftgelenk will sicherlich auch gelockert sein, aber gleich in Einzelteile zerlegen, das muss denn doch nicht sein. Dann doch lieber noch etwas in der Sauna entspannen. Nacktzone, logisch, schliesslich sind wir hier in Europa. Aber es gibt eben nackt und nackt. Ich für meinen Teil war splitterfasernackt und das war irgendwie schon unangenehmer als nur nackt zu sein. Dass sich dann in einer 10-Plätzer-Sauna die Leute direkt neben einen setzen müssen, verstehe ich immer noch nicht. Das Pärchen amüsierte sich auf alle Fälle köstlich über ihre Tattoos und seine Witze darüber. Baggersprüche, ich dachte doch, bei denen ist was faul, das ist gar (noch) kein Pärchen. Ein Date in der Nacktzone, warum nicht, sein Interesse an ihr schien sich zumindest nur verbal bemerkbar gemacht zu haben. Wieder schick zurechtgerückt und angemalt erwartete uns ein leckeres 4-Gang-Menu. Ein Gang war flüssiger Natur in Form von Suppe oder Fruchtsäften. Somit könnte ich den Rotwein als 5. Gang werten und für meine Sinne unter der Gürtellinie den charmanten Kellner Miguel als 6. Tatsächlich schaffte er es, mich innert kürzester Zeit einzuwickeln mit seinen dunkeln Augen, zum Vergnügen der Ladies an meinem Tisch.
Am nächsten Morgen war ich im Frühstücksparadies. Noch nie vorher hatte ich ein Buffet vor mir, dass wirklich jeden einzelnen (essbaren) Chnübli-Zmorge-Wunsch erfüllen konnte. Danach musste ich einfach raus an die Sonne und frische Luft tanken, verdauen und ein bisschen über die bevorstehenden Hochzeiten plaudern. Übrigens DAS Thema der Mädels. Eine, die es schon hinter sich hat, 2 denen es unmittelbar bevor steht und .... ich. Wedding-Crasher-Witze waren da nicht angebracht und ich wechselte lieber ein paar Blicke mit dem süssen Miguel, wenn er irgendwo in unserer Nähe war. "Ah, SIE sind das!" Was für eine merkwürdige Begrüssung, dachte ich mir, als ich das Zimmer der Kosmetikerin betrat. "Jaja, der Miguel hat schon geschwärmt von den 4 Ladies und besonders von der Dunkelhaarigen." Wirklich alles Profis hier, dachte ich, als sie meine Beine in Tücher einwickelte, in allen Bereichen. Die wunderbare samtige Haut nach dieser Behandlung schrie direkt nach Berührung, umso mehr freute ich mich auf den bevorstehenden Ausgang an die Fasnacht in Thun. Zuvor hatte mir jedoch Miguel und das Servicepersonal eine süsse Überraschung vorbereitet. Um den besten Tisch zu bekommen, habe ich einfach behauptet, schon am Samstag 30 zu werden und nun war alles wunderbar dekoriert mit Glückskäfern und einem "Willkommen im Club der 30" -Tuch. Ich hätte am liebsten den Miguel gepackt und geküsst für die Aufmerksamkeit.
Dass die reformierten Thuner tatsächlich Fasnacht feiern können, hätte ich nicht gedacht. Umso mehr erstaunte mich das hohe Niveau der Guggen und die tollen Kostüme. Bis zum später folgenden kritischen Alkoholpegel in meinem Kreislauf hiess ich nur noch Hüpf-Chnübli und merkte, dass Fasnachtsfieber doch irgendwo genetisch bedingt sein muss, ist doch mein Vater 40 Jahre lang an jeder Fasnacht länger unterwegs als wir Jungen. Irgendwann einmal im Gehobse, hat mir ein wild tanzender, dunkel bebrillter Mann meinen fast leeren Drink aus der Hand geschlagen und mir dafür ein volles Bacardi-Cola gebracht. So kam was kommen musste. Kaum schüttete ich das widerliche Gebräu in mich hinein, entfaltete es seine Wirkung. Ich tanzte noch wilder, kam den Männern immer wie näher, tanzte schiesslich mit einem Piraten und stand plötzlich oben auf der Bühne. Der Pirat stellte sich als Organisator der Thuner Fasnacht vor und mir wurde nach Mitternacht ein Geburtstagsständchen gesungen. Auf "guggisch". Ist das nicht einfach grandios? Ab nun bezahlten Priska und ich keinen Rappen mehr für unseren Alkohol. Ich knuddelte ein weiteres Geburtstagskind, der gerade 18 wurde und musste langsam aufpassen, dass er meine koordinativen Patzer nicht als Annäherungsversuche verstand. Tat er dann doch und ich flüchtete mich in die Arme eines unglaublich süssen Thuners mit dunkeln Wuschelhaaren und ebenso dunkeln Augen. Aber ehrlich gesagt, weiss ich nicht mehr sooooo genau, wie er ausgesehen hat, die Augen könnten auch blau gewesen sein, oder grün. Augenfarben-Merken war noch nie meine Stärke, auch in nüchterem Zustand nicht, ich schwöre! Immerhin fühlte er sich gut an, er war gross und gab mir mein Gleichgewicht zurück. Ausserdem sagte er das, was alle 30-jährigen Frauen hören wollen: Baby, Du siehst maximal aus wie 25! Hej, keine Witze darüber, ich kenne sie inzwischen alle. Trotzdem habe ich ihn dafür belohnt. Und somit war ich nach 120 Minuten als 30-jährige schon besoffen, habe lauthals Robbie Williams-Songs gesungen und meine Lippen und meine .... ähm *Pieps* ... wurden schon so richtig verwöhnt. Was für eine Bilanz, grauenhaft, aber Spass hat's gemacht!
Sicher und behütet wieder im Hotel freute ich mich über viele, viele SMS von Freunden und schönen Männern. Ich habe erst am nächsten Morgen gesehen, dass ich tatsächlich alle beantwortet habe und das erst noch in vernünftigen Sätzen.
Das Beste am Weekend war die Freundschaft zu spüren meiner Mädels, Balsam für meine Seele, das Zweitbeste waren die vielen lieben SMS, dann geküsst zu werden, gleichauf mit dem tollen Essen und dem charmanten Miguel und dann die Massagen, wobei ich die HotStoneMassage wirklich noch speziell erwähnen möchte. Als Geburtstagsgeschenk eine wirklich ausgezeichnete Idee. Es ist eine Ganzkörpermassage und ich war erstaunt, wie unglaublich liebevoll und entspannend eine Massage sein kann. In Gedanken an weiche Lippen und dunkle Augen sogar erotisierend. Die Lust darauf, den abgebrochenen Vorabend weiterzuführen stieg und ich war kurz davor, mich bei meinem Küsser zu melden und um eine Fortsetzung zu bitten.
Der Zufall wollte es übrigens auf der Rückfahrt, dass ich ihn an der Bushaltestelle stehen sah. Fortsetzung folgt...
Am Tatzenderby ging die Karte noch, am Tag darauf schon nicht mehr. "Magnetstreifen defekt" heisst es da und ich ziehe genervt eine andere Karte aus meinem schicken Portemonnaie. Wenn die CreditSuisseKarte nicht will, dann vielleicht die von der UBS. Aber auch hier geht nichts mehr. Die PostCard, meine Notfallkarte, will auch nicht. "Automat kaputt" murmle ich in die Schlange hinter mir.
Tags darauf an der Tankstelle, merke ich, dass wirklich der Magnetstreifen und nicht der Automat defekt war. "Ach, das komme von den Handystrahlen", sagt die etwas merkwürdig aussehnde Dame hinter der Kasse und nimmt meine Kreditkarte entgegen. "Ein Ammenmärchen", meint mein Bruder, "meinst Du denn, sowas wird nicht getestet von den Mobiltelefonanbietern?". Ich überlege mir, ob ich vielleicht geröntgt habe und das Portemonnaie dabei hatte, aber erstens bin ich im Moment nicht am Behandeln und zweitens müsste ich mindestens 10 Kilo abnehmen oder eine Hose Grösse 44 tragen, um mein riesiges Portemonnaie in eine Hosentasche zu kriegen.
So oder so bleibt mir nur der Gang zu Bank. Die Damen von CreditSuisse und UBS ersetzen die Karte und meinen, ja das dürfe natürlich nicht passieren. Nur der Herr hinter dem Kundenschalter der Post schaut mich an, als ob ich ihm gerade gesagt hätte, seine Mutter sei ein Alien (gut, irgendwie wäre das durchaus möglich gewesen bei dieser Nase...). "Hatten Sie die Karte in der Nähe eines Magneten?" fragt er mich. Ich grinse und meine trocken: "Nein, normalerweise trage ich keine Magneten in meiner Tasche spazieren." Anscheinend findet er das gar nicht so witzig wie ich und meint, ich solle doch meine Karte mal ins Kästchen schieben. "Da steht: Magnetstreifen defekt", sage ich und er: "Bitte geben Sie mal ihren PIN-Code ein." "Da steht aber immer noch 'Magnetstreifen defekt'!" Ich drücke trotzdem meine Zahlenkombination. "Sehen Sie, ihre Karte geht doch." Ich denke nur: der spinnt und sage: "Dann kommen Sie bitte mal zu mir und schauen was auf dem Kästchen steht, nämlich immer noch 'Magnetstreifen defekt'! Und bezahlen konnte ich an der Tankstelle auch nicht damit." "Wir können Ihnen die Karte natürlich ersetzen, aber da sie völlig in Ordnung ist, kostet sie dann natürlich 15 Franken." Ja bin ich denn im falschen Film? Versteht der Mann kein Deutsch oder sind das die neusten Sparmassnahmen der Post? Ich gebe auf: "Danke nicht nötig, die 15 Franken sind mir das Konto bei der Post nicht mehr wert."