Edit: Eigentlich nicht mein bevorzugter Musikstil, das gehip-hopte Gewurzel. War trotzdem lässig, obwohl ich ziemlich traurig war, dass "Favez" kurzfristig absagten.
Ich wusste ja gar nicht, das die Briten eine eigene "Get a Mac"-Crew haben. Und auch die Japaner. Doch die Amerikaner machens doch am besten, auch wenn der Justin "I'm a Mac" Long im wirklichen Leben kaum weiss, wo man einen Computer einschaltet, während John "I'm a PC" Kellogg Hodgman sogar überzeugter Macianer ist.
Ehrlich gesagt hätte ich mehr erwartet, als ich diese Fotostrecke bei 20min.ch entdeckte. Aber eigentlich war ich ja auf der Suche nach der schwimmenden "Perle von Schönenberg".
Wenn er wirft, dann fange ich. Und dann kam es gleich doppelt. Also beichte ich noch einmal.
8 an der Zahl - (unangenehme) Wahrheiten:
1 Beim Einparken werde ich zu Monk. Ich korrigiere, bis ich gleichmässig auf dem Parkfeld stehe, ausser letzten Samstag.
2 Ich habe diese Woche zum ersten Mal das Bloggen als Zeitverschwendung angesehen, angesichts dessen, dass die Alpha-Gilde der Schweizer Blogger sich mehr als Wirtschafts- denn Unterhaltungsfaktor präsentiert.
3 Blinddates mit männlichen Bloglesern endeten bisher ausnahmslos enttäuschend. Treffen mit anderen Bloggern oder Last.fm-User waren dagegen alle eine Bereicherung.
4 Von all meinen Männergeschichten ist nur eine Einzige von mir erfunden worden.
5 Ich verstehe nicht, warum Monty Python lustig sein soll. Und finde: Milch im Tee schmeckt grässlich.
6 Ohne Gefühle = einfach nur eine Nummer.
7 Ich schenke gerne Sachen, die ich selber auch gerne geschenkt bekommen hätte.
8 Die Kiste unter meinem Bett enthält unter anderem ein Cellulitemassagegerät.
Edit: Vielen Dank an ihn, er hat die Hölzer für mich ordentlich sortiert, damit ich sie endlich beantworten kann.
Hui, was hab' ich jetzt gelacht, es ist aber auch einfach zu lustig. Zum Glück bin ich offiziell noch Single und muss mich mit solchen Problemen nicht herumschlagen.
.. gerade selber erschiessen. Ich habe soeben meine Mac-Sicherungsfestplatte zerstört, nur weil sie Windows XP nicht lesen konnte. Ich habe weder partitioniert, noch formatiert, noch sonstwie tüpiert. Wieder an des Vaters Mac angestöpselt ist sie leer, rübistübis leer. Ausserdem plötzlich im FAT16 Format. Häääää? Heul... Meine Hängemattenteile 2 und 3 - weg, meine Männerföteli - weg, das Layout des neuen Chnübli-Blogs - weg, 40GB Hörbücher - weg, meine Uni-Dokumente - weg. Das sieht ganz nach einem Neuanfang aus. Könnte mich trotzdem jemand bitte trösten, bitte...
Edit: Danke für den Trost und die Tipps (da schulde ich wohl 'ne Runde Bier), das sieht doch schon mal vielversprechend aus:
So ein Nachtspaziergang durch Zürich kann durchaus reizvoll sein. Und ohne zuviele Zürcher sogar sehr angenehm. Und wenn der Cityguide dann tatsächlich auch die schönsten Ecken von Zürich mit mir ansteuert, dann fällt es mir künftig schwer, über Zürich zu lästern. Leider weiss ich inzwischen nicht mehr, wo diese Orte alle waren, nur an den Schanzengraben und den See kann ich mich noch erinnern und an den gutaussehenden Cityguide...
"Was machst Du da?" Er schüttelt seine nassen Haare und legt sich zu mir auf's Badetuch. "Ich speichere Daten." Er lacht über meine Aussage und greift nach meinem Moleskine. "Vergiss es", scherze ich und schreibe weiter. Er fährt mit seinem Zeigefinger über die Narben an meinen Beinen. "Soviele Narben. Die habe ich am Freitag im Kofmehl gar nicht gesehen." Er zählt meine Narben. "Du warst zu betrunken, um das zu bemerken." "Heee! Immerhin hab' ich Dich gesehen." "Du hast mich mit Bier begossen." "Daran war Dein Kleid Schuld, das hat mich blind gemacht." "Also hast Du mich doch nicht gesehen." "Warum?" "Na, Du warst doch blind?!" "Hast Du immer das letzte Wort?" "Ja."
Er blickt wieder zu meinem Notizbuch. "Sag jetzt, was schreibst Du da?" "Ich blogge." "Bloggen, was ist das?" "Seelenstriptease im Internet." Beim Wort "Striptease" beginnt er frech zu grinsen und zupft an meinem Bikiniträger. "Willst Du's mir nicht mal vorführen, dieses Bloggen?" Zu seiner Enttäuschung entblättere ich nicht meine nackte Haut, sondern blättere eine Seite zurück und lese ihm einige Stellen vor. "Du schreibst über mich?" Er scheint sichtlich erfreut. "Schreibst Du dann auch wie toll und gutaussehend ich bin?" Ich lache laut heraus, als er das sagt. Meine heftige Reaktion hat ihn offensichtlich beleidigt. Er nimmt mir den Moleskine aus den Händen und liest einen Absatz, der solitär auf einer Seite steht, laut vor: "Für einen kurzen Augenblick war ich Celine und er Jesse. Nur dass es nicht in Wien war und wir uns auch nicht in 6 Monaten wiedertreffen wollen." Er schweigt kurz und fragt dann: "Bin ich Jesse?" "Nein." "Wer bin ich dann?" "Du hast noch keinen Namen." "Krieg' ich denn einen?" "Willst Du denn einen?" "Ja." "Dann bekommst Du auch einen." "Gibst Du mir den Link Deiner Seite?" "Nein." "Gemein. Warum nicht?" "Weil ich sonst nicht mehr über Dich schreiben könnte." "Quatsch. Dann könnte ich nachlesen, was Du von mir hälst." "Du könntest mich auch einfach fragen, wenn Du das wissen möchtest." "Stimmt, das könnte ich." "Ja das könntest Du." "Du hast wirklich immer das letzte Wort." "Ich weiss."
"Hunger?" "Ja." "Gehen wir mit den andern bräteln?" "Gerne. Ich geh' nur kurz was anderes anziehen." Und kurz bloggen.
Trotz Stöckchenschuld en masse - Des Pudels Kern etwas abzuschlagen war schon für den Heinrich eine Tragödie, deshalb gehorche ich obwohl mein Geist stets verneint. Lieblingsschlafklamotte? In puris naturalibus.
Lieblingsbettwäsche? Paloma Picasso.
Lieblingsschlafposition? Das Kissen einmal umgeschlagen an der Mittellinie. Das linke Drittel mit meiner rechten Hand auf der Kissenunterseite in mehreren Falten gegriffen. Das rechte Ohr exakt auf der Mittellinie platziert - wahlweise etwas mehr lateral wenn die Haupthaare noch nass sind. Die Beine in maximal 35° angewinkelt in rechter Seitenlage, die Decke zwischen den Beinen.
Hast Du ein “Einschlafritual”? Eincremen mit NEROLI JASMIN Body Lotion von The Body Shop®. Hast Du ein Kuscheltier, Knuddelkissen o.ä.? Nein.
Was machst Du, wenn Du nicht schlafen kannst? Meine Kiste unter dem Bett hervorholen. Wie gross ist Dein Bett? Perfekt für mich allein. Gross genug für Verliebte. Zu klein ab einer Beziehungsdauer von 6 Monaten.
Wieviele Kissen hast Du? Mindestens vier, meistens sechs. Linke oder rechte Seite? Ich habe in den letzten 3 Jahren gemerkt, dass es sich in der Mitte am Bequemsten liegt.
Wie lässt Du Dich wecken? Zuerst klingelt mein neues Natel. Danach kommt der nostalgische Rasselwecker. Zu nervender Letzt schreit mein altes Natel die hässlichste Weckmelodie, die ich finden konnte. Danach setzt jeweils 4 Minuten Zeitversetzt die Snooze-Funktion der beiden Natels ein. Sollte das alles auch nichts nützten kommt früher oder später mein Hund die Treppe hoch und meldet Notdurft an. Letzteres wirkt immer.
Stehst Du direkt auf oder bleibst Du liegen? In 2% der Fälle stehe ich direkt auf.
Dein erster Gedanke am Morgen? Hab' ich eine SMS gekriegt?
Was machst Du um wach zu werden? Aufwachen.
Wie lange bleibt Dein Bettbezug drauf? Vor jedem Wochenende wird gewechselt. (In seltener werdenden Fällen nach dem Wochenende gleich nochmals.)
Edit: Stöckchen wird nur an Bettnudisten weitergereicht. Wer will?
Kühe stinken. Aber nach 2 Tagen merke ich es schon kaum mehr. Meistens rieche ich es erst, wenn ich frisch geduscht ins Auto steige und mich der Geruch meiner Arbeitskleidung daran erinnert, dass die Anschaffung einer zweiten Garnitur absolut keine Geldverschwendung wäre.
Ich habe es nun bis zum Ende des Studiums geschafft, keinen Kuhstall ausserhalb der Tierspitals von innen zu sehen. Buiatrik entspricht nun wirklich nicht meinen Hauptinteressen in der Tiermedizin.
Da stand ich nun am Montag Morgen mitten in der Berner Pampa, wo jedes Dörfchen auf die Namen "-wil", "-berg" oder "-kirch" endet und versuchte im matschigen Kuhkot möglichst ohne peinlichen Ausrutscher bis ans Ende des modernen Laufstalls zu waten. Die Investition in gute, rutschfeste Gummistiefel hat sich einmal mehr bewährt. Dank der Arbeit im Pferdestall sahen wenigsten weder Stiefel noch Tierarztmantel neu aus und ich nicht ganz wie ein Backfisch.
Einer der Bauern meinte mit einem Lächeln auf den Stockzähnen, dass er "die Neuen" danach beurteilt, wie gut sie die Vene treffen. Seine Kuh behandelte zum Glück der erfahrene Praxisinhaber. Und ich als noch-Studentin hab' noch etwas Galgenfrist, bis alles sitzen muss.
Ich lerne schnell, dass Bauern heutzutage absolute Profis sind und ihre Höfe wie Unternehmen topmodern managen. Die Legende des "dummen Bauern" ist definitiv Geschichte. Die Tiere sind dennoch nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor. Das merkt man nicht zuletzt daran, dass relativ lange in ein Tier investiert wird und teilweise hohe Tierarztkosten in Kauf genommen werden. Jede einzelne Behandlung wird notiert, jede Tierbewegung braucht ein Begleitdokument, alles zum Schutz des Konsumenten.
Ich war froh, als ich einem Pferd Blut entnehmen durfte. Endlich einmal etwas, was ich wirklich kann. Vene stauen - Zack Nadel rein - das Blut fliesst sofort - die Röhrchen sind gefüllt. Kein einziger Tropfen Blut an den Händen. So musste es sein. Eine Minute später war das Pferd wieder auf der Weide und 5 Minuten später wir schon wieder unterwegs zum nächsten Hof.
Die Bäuerin lächelte mich verschmitzt an und fragte gleich, ob ich nicht eine Pferdetierärztin sei, als ich wohl etwas ungeschickt versuchte Nähte an einer Zitze zu entfernen. Ich verneinte mit einem Grinsen. Sie war erstaunt, ich sähe drum aus wie ein "Rösseler". Ich lachte nur und fragte sie, wie man sich demzufolge eine Nutztierärztin vorstellen müsse. Darauf wusste sie keine andere Anwort als: "Anders halt."
Der nächste Bauer traff es denn genauer, als er gleich sagte: "Sie machen sicher später nach dem Studium Kleintiere, oder?!" Auf Berndeutsch klang das natürlich etwas anders: "Jä nei, gäuit, Dir sit sicher ender ä ChliiTierChnübler?!" Inzwischen beschnupperte mich eine Kuh von hinten und nach einem Zupfen an meinen Haaren merkte sie wohl, dass diese wegen des Blumenshampoos definitiv nur wie Blumen rochen, nicht aber danach schmeckten. (Merke: keine Blumenshampoos mehr.) Ausserdem hab' ich noch was zu vermerken: die schönsten Bauern sind die Biobauern, auch wenn die Berner den Bündnern noch lange nicht den Rang ablaufen können - trotz des schönsten Dialekts der Schweiz.
Edit im Oktober 07: Kühe stinken nicht. Schweine stinken.
Ein runder Geburtstag, ein grosses Fest, viele bekannte Gesichter, jede Menge Umarmungen, lächeln für Fotos, beeindruckendes Ambiente.
Ausgezeichnetes Essen, das das Tragen eines nicht strechbaren, engen Leinenkleids zur "Zereissprobe" werden liess. Ein Desserbuffet, in dessen Mitte sogar das heissgeliebte und kühltemperierte Panna Cotta mit Früchtesauce für mich bereit stand.
Und wie an jedem Fest, das Zusammenzählen dreier Komponenten für die Chnüblistatistik der Familienfeste. Dieses Mal lautete das Ergebnis: 23 - 17 - 8.
23 Anfragen, ob ich denn nun endlich einen Doktortitel hätte.
17 Verhöre über den aktuellen Beziehungsstand der Frau noch-nicht-Doktor Chnübli.
8 gut gemeinte Ratschläge betreffend der Dringlichkeit einer zügigen Familienplanung auf Grund der abnehmenden Fruchtbarkeit in diesem meinem Alter.
(Fragen-stellende Ehepartner werden nicht doppelt gezählt.)
Ausserdem als Fussnote sei die Zahl 4 notiert = Anzahl Blog-lesender Verwandte. Und im Weiteren die Zahl 247 = Sinnkrisen der daraus resultierenden künftigen Blogzensur.
Ein 8-minütiger Beweis, dass Schweizerdeutsch ohne Untertitel schwer verständlich ist und ich nach einer durchzechten Nacht und ungeschminkt tatsächlich aussehe wie Neo-Dreissig.
Die Beschreibung auf der Packung meines neuen Spielzeugs enthält Wörter wie "rutschen", "Lippen" und "ausgequietscht".
Konkreter wird's in der bebilderten Anleitung. Schnell wird klar, dass es alleine wenig Spass verspricht und die Bildunterschrift meint dazu: In diesem Beispiel spielen die Jungs gegen die Mädchen. Die Mädchen haben ein Mitglied ihres Teams hinüber zu den Jungs geschickt. Das Mädchen ist an der Reihe. Weiter darf man auch nicht (...) die Hand zu einer Pistole formen (...). Und folgendes fällt mir besonders schwer: Sie dürfen weder Geräusche machen noch Töne von sich geben (...) Ob mir das gelingen wird?
Als Frau wurde ich bisher in jedem Computerladen als "dummes Dütschi" behandelt. Tief décolltiert sowieso. Wenn dann aber das Mikrofon, dass seit April an meinem MacBook defekt ist, plötzlich ohne Probleme läuft im Laden, ja dann ist man natürlich doppelt gestraft.
"Glauben sie mir, es hat wirklich einen Wackelkontakt." "Das könnte jedoch auch wegen der Software sein, die sie installiert haben!" "Ja aber dann wäre es doch unabhängig der Position des Bildschirms?"
Jedenfalls ist der Chnübli nun mindestens 2 Wochen ohne Mac. Der Frustkauf im ESPRIT Bern half der Stimmung nicht besser zu werden, auch nicht, dass ich wieder Jeansgrösse 38 tragen kann.
Da IKEA immer hilft und ich den Touristenslalom in Bern satt hatte, fuhr ich noch nach Lyssach. Doch auch der Schwede war ein Flop. Schlussendlich fand ich doch noch etwas für die künftigen einsamen und MacBook-losen Stunden schräg gegenüber von IKEA. Nein, nicht im Mediamarkt...
Wenn ich in ein Openair-Kino gehe, dass potentiell in der Abflussrinne eines Baches bei Hochwasser ist, dann natürlich in meiner vielbewährten Outdoor-Ausrüstung. Dabei hätte ich am Donnerstag nach langem wieder einmal einen modisch stilsicheren Begleiter an meiner Seite gehabt (obwohl ich ihn dort "gefunden" habe).
Immerhin hatte ich dank meinen Wanderschuhen und der Mammutausrüstung noch alle Finger und Zehen. Denn am Donnerstag war es kalt wie im November, obwohl meine Bauchmuskeln und das Zwerchfell Schwerstarbeit leisteten. Wer "Shoppen" gesehen hat, weiss wovon ich rede. Allen anderen empfehle ich dringenst, sich diese Ausgeburt des guten europäischen Humors so schnell wie möglich zu Verinnerlichen. Meine modisch stilsichere Begleitung erwies sich als Glückstreffer, da er mir, zum Unmut der neben uns sitzenden Personen, dabei half, den Film 90 Minuten lang zu kommentieren.
Der grosszügige Blogger Henusode lud mich mit Begleitung ins Sommerkino nach Langenthal und ich durfte die Filme frei wählen. Wie ich allerdings die Aus-Miss-Wahl "Pirates of the Caribbean: At World's End" traf, ist mir heute, nach dem Film, beinahe unerklärlich. Ich schiebe es auf die Sonne, die mich blendete, als ich faul wie ein Chnübli wireless in der Hängematte meine Filmauswahl traf. Diesen Film muss man definitiv NICHT gesehen haben. Die "Spöschel Äffekts" waren sicherlich auf höchstem Niveau, aber wie kann man bitteschön Dialoge wie: Barbossa: "(...) in guten wie in schlechten Zeiten..." Elizabeth (mit Jones' Piraten kämpfend): "Wovon es mehr Schlechte geben wird!" lustig finden? Haben die Drehbuchautoren denn nie Monkey Island gespielt? Wäre nicht jede 20. Minute ein Witzchen des Deppen eingeschoben worden, hätte ich glatt durchgeschlafen. Da dies wieder einmal ein Film mit Prädikat "Regisseur unfähig zu Kürzen" war, habe ich aber trotz einigen Sekunden-Nickerchen überhaupt nichts verpasst. Immerhin einen Vorteil hat es, diesen Film gesehen und für schlecht befunden zu haben, denn er wird mir bei der Männerwahl behilflich sein: "Duuu, sag' doch mal, wie fandest Du denn den P.o.t.C. 3?"
Aber auch in Langenthal war dieser Film ein Publikumsmagnet und zum Schluss muss es sich ja auch ausszahlen. Auszahlen würde sich übrigens auch, nächstes Jahr den örtlichen Turnverein zu beauftragen, den Grillstand zu übernehmen. Als Neo-Fleischesser wollte ich nach 14 Jahren Vegetarismus zum ersten Mal wieder eine "Bratwurscht". Beinahe wurde nichts daraus. Ob's am Minitaschenlämpchen lag, dass den Grillstand nur notdürftig beleuchtete? Oder am gutaussehenden älteren(*) Herr hinter dem Grill, der wahrscheinlich noch nie in seinem Leben speditiv und organisiert hungrige Männer (und Chnübli) im Minutentakt bedienen musste? Erst als in den 15 Minuten Pause nur 5 Leute bedient werden konnten und sich sich sicher 90% der hunrigen Mäuler entschlossen, doch lieber Kuchen vom Kaffeewägelchen zu holen, konnte ich vorrücken. Ich mache ja gerne Witze über Turnvereine, aber eines können die Jungs wirklich gut, Bratwürste grillen.
Ohne Sommerkino Langenthal hätte ich mich niemals in diese Region verirrt. Das ist wirklich beste Werbung für dieses Städtchen. Ich weiss jetzt, dass hier innovative und kreative Leute wirken und dass die Dichte an charmanten und interessanten jungen Männern hier in Langenthal alles andere als durchschnittlich ist...
Langsam überlege ich mir tatsächlich, ob ich bei der künftigen Stellensuche auch die Stadt Basel einbeziehen soll. Solche Wohnungsinserate versprechen immerhin einen partyreichen Sommer 2008.
Die Stadt Bern verliert ja nach und nach an Attraktivität, vom Gratisschwimmbad einmal abgesehen.
Das nenn' ich noch Äktschen im Sommerkino. Jaja und das im durchschnittlichen Langenthal. Da es immer noch regnet wird es bestimmt ein "Sequel" geben von der Story.
Manch' einer meldet sich schüchtern per Email und bittet um ein Date. Einige sind billig und schicken mir verpixelte Wurstwaren und dann gab's da gestern den "Rod", der mich fragte, ob ich "seine Betty sein möchte, aber Gwendoline wäre auch akzeptabel".
Im sympathischen Langenthal ist man ganz auf Sommerkino eingestellt. Die Veranstalter beweisen mit der Filmauswahl Geschmack und ich werde mir sicher ein paar davon angucken.
Neusten Meldungen zufolge, sollen 50 km südwestlich von London auf einem Betrieb 60 Rinder am 3. August 2007 positiv auf Maul-und Klauenseuche getestet worden sein. Unser Bundesamt für Veterinärwesen hat zwar in einem Interview des Schweizer Fernsehens dazu Stellung genommen und erklärt, es befänden sich bereits 11 Schafe, die kürzlich aus England importiert wurden im Hochsicherheitslabor zur Überwachung und dass ein sofortiges Importverbot von lebenden Tieren und Tierprodukten aus England verhängt wurde, jedoch auf der offiziellen Internetseite des BVet findet man heute Sonntag Morgen noch keinerlei Informationen darüber. Ebenso die internationale Meldestelle für Tiergesundheit "O.I.E", die jede gemeldete Tierseuche weltweit erfasst und publiziert, meldet noch nichts.
Sofort werden bei mir Bilder wach von brennenden Tieren im Jahr 2001...
Eine Rückschau auf die Ereignisse im Jahr 2001
Am 19. Februar 2001 bemerkte ein Tierarzt in Essex, in der Nähe von London, dass sich vor 3 Tagen angelieferte Schweine auffällig passiv verhielten. Als er sie genauer betrachtete, hatten sie Läsionen an der Rüsselscheibe und im Zwischenklauenspalt. Aufgrund der Serologie (Blutuntersuchung auf Virus oder Antikörper) wurde sein Verdacht "Maul- und Klauenseuche" bestätigt.
Wieso ist das MKS-Virus gefährlich?
Das MKS-Virus ist hoch infektiös. Nur schon 10 Erreger reichen, um eine Kuh zu infizieren. Wie gross die Gefahr einer Ansteckung ist, verdeutlicht die Tatsache, dass ein infiziertes Schwein innerhalb einer Stunde an die 10 Millionen Erreger ausscheiden kann. Zudem ist das Virus lange überlebensfähig in der Umwelt: im Stallmist, in Transportern, an Stiefeln, in tierischen Lebensmitteln (Fleisch, Milch!, Käse, etc.). Als Aerosole kann es zudem kilometerweit mit dem Wind verbreitet werden. Infizierte Tiere werden rasch krank (einige Tage) und zeigen einen Leistungsabfall, Apathie, Schwäche, Lahmheit, Milchrückgang bis Totgeburten. Ausserdem Aphten (Blasen) an Klauen, Zunge, Maulschleimhaut, Rüsselscheibe und Euter. Die Tiere sterben nicht an dieser Krankheit, sie ist aber extrem schmerzhaft. Der Mensch kann sich nicht anstecken. Auch Pferde und andere Haustiere nicht. Jedoch sind alle Paarzeher betroffen (Rind, Schwein, Schaf, Ziege, Rotwild, Büffel, etc.). Die Maul- und Klauenseuche ist die bedeutenste wirtschaftliche Seuche!
Warum diese rasche Ausbreitung?
Der Tierarzt in Essex musste sofort Meldung machen. Die Presse berichtete am 20. Februar erstmals über den Ausbruch. Es war wichtig herauszufinden, woher die Schweine kamen und mit welchen anderen, für die Krankheit empfänglichen Tiere sie möglicherweise Kontakt hatten. Die Tiere waren aber schon einige Tage krank und setzten inzwischen Milliarden von Erregern frei. Und tatsächlich waren an ihrem Herkunftsort, 800 km nördlich von London, bereits weitere Tiere erkrankt: Schweine, Rinder und Schafe. In England leben 35 Millionen Schafe und im Februar ist Hauptmarktzeit. Die Schafzüchter gehen oft auf 4 bis 5 Märkte täglich, bis sie die Tiere zum besten Preis verkaufen können. Somit sind in England im Februar ungefähr 100'000 Schafe täglich unterwegs. Darunter auch Schafe aus der Nachbarschaft der erkrankten Schweine. Besonders tückisch ist die Tatsache, dass Schafe oft gar keine Symptome zeigen der Krankheit, aber das Virus weiter verbreiten können.
Wie konnte man die Seuche stoppen?
So kam es, dass in weiten Teilen Englands verseuchte Betriebe gemeldet wurden. Im März 2001 kamen täglich 50 neue dazu. Diese Höfe unterlagen einer Sperrmassnahme. Es durften weder Tiere, noch Personen oder Waren den Hof verlassen. Es gab eine 3 km Schutzzone um den Betrieb, in der kein Tierverkehr erlaubt war. Ebenso in der 10 km Überwachungszone, wo nur mit Spezialbewilligung und nur nachweislich gesunde Tiere in die normale Schlachtung verbracht werden durften. Die Klauentiere des verseuchten Hofes, wie auch diejenigen aller benachbarten Betriebe und weiterer Kontaktbetriebe wurden getötet und verbrannt. Die Massnahmen zeigten ab Juni 2001 Erfolg. Jedoch wurden immer wieder Ausbrüche gemeldet. Dies vor allem, weil sich Schafzüchter nicht an die Sperrmassnahmen hielten und weiterhin illegal handelten.
Eine wirtschaftliche Katastrophe: Als Ende September 2001 der letzte Fall auftauchte, hatte der Erreger Nutztiere auf mehr als 2'000 Höfen befallen. Weitere 8'000 waren entweder benachbart oder hatten Kontakt zu den verseuchten Tieren. Es wurden 7.5 Millionen Tiere getötet und verbrannt. Weil die Kapazität der Verbrennungsanlagen nicht ausreichte, mussten sie improvisieren. Die brennenden Tierkadaver auf dem Scheiterhaufen sind uns allen noch im Gedächtnis. 7'800 Bauern verloren ihre Existenz. Die wirtschaftlichen Verluste betrugen 7.1 Mia SFr. in der Landwirtschaft und weitere 7.2 Mia SFr. durch ausbleibenden Tourismus.
Wie reagierte das europäische Festland?
Die EU und die Schweiz verhängten eine sofortige Importsperre über Tierimporte aus England. Ausserdem durften keinerlei Tierprodukte importiert oder eingeführt werden. Tierverkehr im Inland und Viehmärkte wurden teilweise verboten Trotzdem kam es zu 2 Ausbrüchen in Frankreich und 26 in Holland. Man fand heraus, dass kranke Schafe aus England via eines irischen Handelsstalles nach Frankreich importiert wurden. Frankreich tötete daraufhin 60'000 mögliche Kontakttiere. Nach Holland kam der Erreger mit Kälbern aus Irland, die im selben Handelsstall standen, wie die Schafe aus England. Auch weitere Länder töteten vorsorglich mögliche Kontakttiere. Wegen fehlender Kapazitäten wurde oft Notgeimpft, um die Virusverbreitung einzudämmen und die Tiere später getötet und entsorgt.
Warum impft man nicht?
Bis in die 70er Jahre war der Erreger der Maul- und Klauenseuche endemisch in Europa. Mit einem grossangelegten Impfporgramm konnte der Erreger in Westeuropa weitgehend eliminiert werden. Der letzte MKS-Fall in der Schweiz war 1980. Seit den 90er Jahren wird darum nicht mehr geimpft. Das MKS-Virus hat verschiedene Serotypen (7) und diverse Subtypen (65), die je nach Region unterschiedlich sind. Der Erreger des Ausbruchs 2001 stammte aus Asien. Unsere Tiere hätten sich auch geimpft angesteckt, weil unsere Impfung in der 80er Jahren einen Cocktail aus den 3 europäischen Serotypen enthielt. Da wir nicht gegen alle diese Serotypen und Untertypen impfen können die weltweit vorkommen, beschränkt sich Westeuropa auf die Kontrolle der Importe lebender Tiere und deren Produkte aus gefährdeten Gebieten und der geziehlten Impfprogramme in der Türkei, die als europäische Pufferzone zum "MKS-Gürtel" gilt, der vom asiatischen Teil der Türkei, Indochina, weite Teile Afrikas bis Südamerika geht. Mit der Globaliserung und damit verbundenen weltweiten Handel mit Tieren, Tierprodukten und dem Individualverkehr, kann man die Verbreitung des MKS-Virus nur prophylaktisch eindämmen. Jede Person, die illegal rohes Fleisch, ungenügend erhitztes Fleisch und andere, nicht fachgerecht verarbeitete Tierprodukte aus den Ferien oder dem Heimatland mitbringt, kann das Virus verschleppen. Und damit auch viele weitere Krankheitserreger, wie zum Beispiel der der Schweinepest oder die potentiell für Menschen gefährliche Vogelgrippeviren. Korrekt verarbeitete Produkte wären keine Gefahr, nicht zuletzt deshalb ist die Massenvernichtung der (gesunden) Verdachtstiere sowohl wirtschaftlich wie auch ethisch eine einzige riesige Verschwendung von Ressourcen, Genmaterial und natürlich Tierleben.
Wie kam das MKS-Virus nach England?
Nach England kam das Virus mit (illegalem?) Rohfleisch-Import aus Asien in ein lokales Restaurant. Das Fleisch wurde in diesem Restaurant dann nicht vorschriftsmässig erhitzt und in den verfütterten Fleischabfällen war genug Virusmaterial, um die Schweine, die später in Essex als erste gemeldet wurden, anzustecken.
Wird 2007 ein neues Seuchenjahr?
Ob sich die Seuche wieder so schnell ausbreitet, hängt davon ab, wie rasch der jetzige Ausbruch erkannt wurde, ob die Kontakttiere schnell ausgemacht werden können und ob die Virusquelle lokalisiert werden kann. Natürlich müssen die Sperrmassnahmen eingehalten werden. Da das Seuchenbewusstsein sowohl bei Tierärzten wie auch Bauern seit 2001 viel höher ist, lässt uns hoffen, dass es bei diesem einzigen Seuchenausbruch bleiben wird. Ich werde Euch auf alle Fälle auf dem Laufenden halten.
Willkommen in der Schweiz. Ein Land, in dem Milch und Honig fliessen.
Ein Land, in dem Sozialhilfeempfänger teure Autos leasen können, dank unszureichendem Datentransfer zwischen den Ämtern. Gleichzeitig aber kinderreiche Familien zunehmend als "Working Poor" in tiefere soziale Schichten rutschen. Ein Land, in dem Familienpolitik auf Kantonsebene bestimmt wird und es 15 Jahre dauerte, bis Ende 2006 endlich bundesweit eine gesetzliche Anpassung der Kinderzulagen angenommen wurde. Bisher zahlte das CVP-geprägte Wallis fast doppelt so viel Kinderzulagen aus wie Zürich, obwohl dessen dominierende Partei - die SVP - mit "Schweizer Qualität" wirbt. Ein Land, in dem "Qualitätsproduktion" mit Trauschein zusätzlich durch höhere direkte Bundessteuern erschwert wird.
Willkommen in der Schweiz. Ein einig Volk von Brüdern.
Ein Land, dessen Frauen erst seit dem 7. Februar 1971 ein Stimmrecht besitzen und es aber noch 20 Jahre dauern sollte bis auch der letzte der 26 Kantone - Appenzell-Innerrhoden - das Frauenstimmrecht auf kantonaler Ebende einführte. Ein Land, mit 4 Landessprachen, dessen Vierte, das Rätoromanische, nur 0.5% der Schweizer Bevölkerung sprechen und dennoch jährlich mit Millionen an staatlichen Subventionen künstlich am Leben gehalten wird. Im Gymnasium mussten wir uns zwischen Englisch und Italienisch entscheiden, Französisch war Pflicht und Rätoromanisch gab es nicht einmal im Freifach, dafür aber Russisch. Unfreundliche Französischlehrerinnen und der berühmte "Röstigraben" trennen die Romands von den Deutschschweizern bis heute, was in den eidgenössischen Abstimmungen immer wieder deutlich zum Ausdruck kommt. Den Rest der Deutschschweiz eint nur die Abneigung gegen den Sprachnachbarn Deutschland. Zürcher und Basler sind sich auch ausserhalb des Fussballplatzes spinnefeind und womit identifizieren sich eigentlich Aargauer?
Willkommen in der Schweiz. Das Land der Schokolade und des Emmentalers
Ein Land, dessen berühmtestes Produkt immer wieder negative Schlagzeilen macht. Trotzdem stieg der Umsatz um rund 7% auf 1.52 Mrd. Schweizer Franken. Kaum jemand macht sich Gedanken darüber und kauft fröhlich weiter Schokohäsli zu Ostern und Frigor-Schöggeli für die Verwandtschaft. Ein reines Gewissen für das andere kulinarische Nationalgut, den Käse, schaffen wir Schweizer uns immerhin mit der längst überfälligen Revision des Tierschutzgesetzes. In der Schweiz leben 1'588'000 Rindviehcher (Stand 2001). Rund die Hälfte davon geben im Schnitt 3'870'000 Tonnen Milch pro Jahr, was einer Milchleistung von abgerundet 5 Tonnen pro Milchkuh und Jahr entspricht. 42 Prozent werden zu Käse weiterverarbeitet. Um im europäischen Markt bestehen zu können, müsste sich der Kilopreis der Milch beinahe um die Hälfte senken. Um den Schweizerkäse im Ausland trotzdem konkurrenzfähig anbieten zu können, subventioniert der Staat jedes exportierte Kilo Käse mit durchschnittlich 5 Franken. Mit einer Milchpreissenkung würden ein Drittel der Milch-produzierenden landwirtschaftlichen Betriebe verschwinden, eine Entwicklung, der ich nicht nur als Tierarzt mit gespaltenen Gefühlen gegenüberstehe.
Es bleibt nicht nur zu hoffen, dass Übersubventionen an richtiger Stelle gekürzt werden, halbtote Sprachen richtig eingeschätzt und Abzocker im Sozialwesen entlarvt werden, sondern dass wir Schweizer erkennen, dass die Welt auch jenseits des Tellerrands weitergeht.
Willkommen in der Schweiz. Hier lebe ich, hier bleibe ich. Wie wählst Du?